Wo die FSK-18 Freigabe im Vorfeld immer lockt, so macht sich die Ernüchterung nach spätestens 20 Minuten breit. Denn Tokarev ist nichts anderes, als ein weiterer Büschel Unkraut auf Nicolas Cages einst so lässig coolem Filmvermächtnis. Man kann kaum glauben, dass er überhaupt noch tiefer fallen kann…
Was ohnehin schon wie eine recycelte, verkappte Story erscheint, wird durch völlig sinnfreie Charaktere und überhaupt unnötige Charaktermomente ausgeschmückt, die ein Revengethriller, der Tokarev ja offenkundig so gerne sein möchte, überhaupt nicht braucht, geschweige denn Momente, die man überhaupt gar nicht sehen will. Nachdem die ersten 20 Minuten also abgelaufen waren, war kaum etwas interessantes passiert, nach 40 Minuten kann man das noch immer nicht behaupten und nach einer geschlagenen Stunde konfrontiert uns diese warme Lüftchen von Film mit gestelzten Dialogen, extrem rar gesäten und kurzen Actioneinlagen, die im Vergleich noch das beste am Film sind, und Darstellern, die aus irgendeiner Versenkung hervorgekramt wurden. Peter Stormare, Danny Glover, was macht ihr da nur?!
Nicht einmal Nicolas Cage selbst scheint von seinen sonst so offensichtlich schmackhaften „Ich habe jetzt total Bock auf diesen weiteren beschissenen Schandfleck in meiner Filmographie“-Keks gefressen zu haben, denn bis auf einen authentischen Cage-Moment hat nicht einmal er selbst Bock auf diese lahme Schlaftablette von Wannabe-Actionreißer.
Aber cool dass Tokarev, das titelgebende Waffenmodell, dem Zuschauer wenigstens noch eine kleine Parabel auf amerikanische Waffengepflogenheiten mit auf den Weg, oder nach dieser drögen, ich traue mich kaum es auszusprechen, langweiligen Schlafnummer eher in Richtung Bett weisend, mitzugeben vermag. Und selbst das war schon so vorraussehbar, das es einfach nur wehtut.
Bei aller Liebe, aber da schaltet selbst meine noch immer andauernde
Cage-Loyalität gnadenlos ab.
2/10 Punkte
Tokarev
Jahr: 2014 US/FR
Regie: Paco Cabezas | Drehbuch: Jim Agnew, Sean Keller
Cast:
Nicolas Cage, Rachel Nichols, Peter Stormare, Danny Glover, Max Ryan, Michael McGrady, Judd Lormand, Max Fowler, Aubrey Peeples
Infernal Cinematic Affairs 
Wieso lockt einen eine FSK-18-Freigabe? Check ich nicht :D
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Weil ich dachte das wäre ein Indikator dafür, dass es gut zur Sache geht. Tat es nicht.
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Ja aber ob es „gut zur Sache geht“, macht doch keinen guten Film aus
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Nö, das nicht. Liegt aber in meinem Interessenbereich weiter vorne. Das es trotzdem eine Nullnummer sein kann, steht dabei außer Frage.
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„[…] als ein weiterer Büschel Unkraut auf Nicolas Cages einst so lässig coolem Filmvermächtnis“ Autsch – BÄM in your face. Aber seeeehr sehr gut gesagt und leider wahr. (auch wenn ich Tokarev noch nicht gesehen habe und es … wahrscheinlich auch nicht tue)
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