[Web] Hardcore – POV-Experience

In den Tiefen des publikumsbasierten Crowdfunding Netzwerks Indiegogo macht ein für Cineasten nicht ganz uninteressantes Projekt von sich reden: Hardcore.


(Ab Minute 4 seht ihr einen Ausschnitt aus der rohen Fassung)

Ilya Naishuller stellte vor einiger Zeit einen Kurzfilm, bzw. ein Musikvideo namens BAD MOTHERFUCKER ins Netz, welches aus der POV-Perspektive gedreht wurde. Daraufhin erhielt er von der Netzgemeinde so viel Zuspruch, dass er sich nun an einen Spielfilm gewagt hat. Sogar die Unterstützung von Regisseur Timur Bekmambetov (Wächter der Nacht, Wanted) konnte er sich dabei sichern.

Aber was ist POV?

In der POV, oder auch Point-of-View-Perspektive, nimmt der Zuschauer sozusagen die Rolle des Protagonisten ein, da der Film einzig und allein aus der fixen Sicht des Protagonisten gedreht wird. Dies soll es dem Zuschauer erleichtern, Teil des Films zu werden und zugleich einen realistischeren Ansatz bieten, da der Zuschauer alles aus der Sicht des „Helden“ erlebt.
Mittels eines handgefertigten GoPro-Haltesystems schickt Naishuller seinen Helden auf eine heikle Mission. Und dabei darf dieser ordentlich die Sau rauslassen:

via https://www.indiegogo.com/projects/hardcore-the-first-ever-action-pov-feature-film

HARDCORE is a modern, action Sci-Fi story about HENRY, a newly resurrected cyborg who must save his wife/creator ESTELLE (Haley Bennet) from the clutches of a psychotic tyrant with telekinetic powers, AKAN (Danila Kozlovsky), and his army of mercenaries.  Fighting alongside Henry is JIMMY (Sharlto Copley), who is Henry’s only hope to make it through the day. Hardcore takes place over the course of one day, in Moscow, Russia and it’s all shot in the same style as BAD MOTHERFUCKER to be released in cinemas worldwide.“

Der englischsprachige Film, für den sogar District-9 Schauspieler Sharlto Copley gewonnen werden konnte, ist bereits fertig abgedreht. Nun liegt es daran genug Geld zu sammeln, damit via CGI, Soundmixing und anderen Feinheiten eine hochqualitative Kinotauglichkeit erreicht wird, um vollen Genuss dieses erstmaligen Erlebnisses zu schaffen. Schließlich soll Hardcore der erste POV-Film werden, der es ins Kino schafft.

Derzeit sind bereits gut 82.000$ von angepeilten 250.000$ gesammelt, Zeit bleibt den Unterstützern noch bis zum 6. Dezember 2014. Dann läuft die Deadline aus und es wird fraglich, ob der Film entsprechend fertiggestellt werden kann. Je mehr Geld fließt, desto mehr Qualität kann in das Endprodukt eingebunden werden.

Für weitere Informationen könnt ihr euch auf der entsprechenden Indiegogo-Webseite umsehen.

Auf mich wirkt das Prinzip von Hardcore wie eine Singleplayermission von Call of Duty oder Counter Strike, wobei diese neue Inszenierung die Tür für Filmemacher sehr sehr weit aufstößt. Stellt euch nur mal einen anständigen Horrorfilm aus dieser Perspektive vor, da geht mir jetzt schon der Arsch auf Grundeis. Ob ich mir aber unbedingt Hardcore geben muss, das steht noch in den Sternen. Interessant ist dieser Ansatz aber allemal.

Wie findet ihr diese Idee? Sie hat definitiv Potenzial, doch würdet ihr euch solche Filme im Kino anschauen wollen? Oder ist die POV-Perspektive nichts für euch?

8 Kommentare zu „[Web] Hardcore – POV-Experience“

  1. Finde den Gedanken eigentlich ganz spannend! Zumindest in dieser Konstellation. Bei Maniac mit Elijah Wood fand ich es ganz furchtbar als Frau den Frauenmorden zugucken zu müssen. Regelrecht pervers. Cyborg-Geschichten finde ich meistens extrem cool – bin mir nur noch nicht sicher, ob das an dieser Stelle mit der Immersion für mich funktioniert. Im Falle, dass es wieder stört sich in einen männlichen Charakter zu versetzen.

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    1. Maniac habe ich noch nicht gesehen, aber deinen Worten nach zu urteilen erfüllt es in dem Sinne ja seinen Zweck? Wenn auch nicht ganz in der angepeilten Art?

      Bin mal auf die Wackelkamerasystematik gespannt. Komischerweise hat mich das im Trailer kaum gestört, wenngleich es heftiger als so mancher Found Footage Streifen sein dürfte. Auf Kinomaße hochgezogen sähe es bestimmt wieder anders aus.

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      1. Kann man so sagen – Maniac ist wirklich gut gemacht und sehr wirkungsvoll. Aber das war seit langem mal wieder ein Film bei dem mir die Morde einfach zuviel waren. Das passiert mir eigentlich nicht so oft, weil ich zumindest als Film-Schauer dahingehend ziemlich abgehärtet bin. Aber bei dem hatte ich echt Lust abzubrechen. Also ja … die Machart war eindeutig erfolgreich. Aber ob das auch so gewollt war, hmm. Kann ich nicht sagen. Wer will schon einen Film machen, der einfach nur abstoßend ist?

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        1. Da könnte ich dir jetzt ein paar Namen nennen… ;)
          Aber der Gedanke ist nachvollziehbar. Manche Filme überschreiten überraschend diese feine Grenze, die man als Zuschauer erst im Moment des sehens/erfahrens wahrnimmt. Sowas kann verblüffen. Aber jetzt hast du mich neugierig auf den Streifen gemacht. Das Original soll ja auch schon nicht so ganz ohne gewesen sein.

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          1. Das Original habe ich noch nicht gesehen. Früher hatte ich vor die Filme mal zu vergleichen, aber jetzt habe ich ehrlich gesagt keinen Bock mehr XD Ich frage mich sogar gerade, ob ich dem Film den Stempel „frauenverachtend“ aufdrücke.

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