In der Nacht von Sonntag zu Montag ist es wieder soweit. Neil Patrick Harris begleitet den cinephilen Zuschauer durch die 84. Oscarverleihung der Academy.
Eigentlich wollte ich diese erst sang und klanglos an diesem Blog vorbeiziehen lassen, aus dem simplen Grund, weil ich bisher viel zu wenig von den Favoriten gesehen habe. Aber Whiplash wird zumindest nachgeholt, Foxcatcher werde ich wohl leider verpassen und Birdman muss im Kino ohne mich seine Runden fliegen.
Ach verdammt, aus irgendwelchen Gründen komme ich mit den Kinobesuchen in diesem Jahr kaum noch hinterher. Aber hauptsache in Fifty Shades of Grey, ne? …jaja, bitte erspart mir das. ;)
Allerdings fiel mir beim Blick in die Nebenkategorien auf, dass ich zumindest in so mancher Nebenkategorie schon ein paar Texte rausgehauen habe und die Filme entsprechend gesehen habe. Warum also nicht ein kleines Oscarspecial auf diesem Blog starten, wenn sich doch zumindest einige Favoriten und Hoffnungen glasklar herauskristallisieren? Da stelle ich doch gleich mal eine Liste zusammen: Wem ich es gönne und bei wem ich es erwarte. Außerdem habe ich dadurch zudem noch die vollkommen uneigennützige Möglichkeit, einige Texte aus der Versenkung zu holen… trallalla…
Hier also die obligatorische Nominiertenliste. Nach jeder Kategorie gebe ich meinen Senf ab- ganz egal ob schon gesehen oder nicht. Eine (unqualifizierte) Meinung schadet ja niemandem und regt ggf. zur Diskussion an:
Bester Film
- American Sniper – Clint Eastwood, Robert Lorenz, Andrew Lazar, Bradley Cooper, Peter Morgan
- Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) – Alejandro G. Iñárritu, John Lesher, James W. Skotchdopole
- Boyhood – Richard Linklater, Cathleen Sutherland
- Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything) – Tim Bevan, Eric Fellner, Lisa Bruce, Anthony McCarten
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Wes Anderson, Scott Rudin, Steven Rales, Jeremy Dawson
- The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game) – Nora Grossman, Ido Ostrowsky, Teddy Schwarzman
- Selma – Christian Colson, Oprah Winfrey, Dede Gardner, Jeremy Kleiner
- Whiplash – Jason Blum, Helen Estabrook, David Lancaster
Machen sie es wie letztes Jahr mit 12 Years a Slave und geben Selma aufgrund des Themas den Goldjungen, oder hat die Academy aus ihrem heuchlerischen Getue gelernt? Mein Tipp geht an Boyhood oder Birdman, auch wenn American Sniper den nicht zu verachtenden ‚Murica Bonus innehat… Es wird wahrscheinlich ganz knapp Boyhood.
Beste Regie
- Wes Anderson – Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel)
- Alejandro González Iñárritu – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
- Richard Linklater – Boyhood
- Bennett Miller – Foxcatcher
- Morten Tyldum – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game)
Okay, ich habe Boyhood nicht gesehen. Kann mir aber vorstellen, dass der Film allein aufgrund der Tatsache, dass der Dreh zwölf verdammte Jahre beansprucht hat, den Ausschlag geben wird. Wird aber eine spannende Kiste, denn mit Wes Anderson und Iñárritu stehen zwei ganz ganz schwere Brocken im Weg von Richard Linklater. Aber zwölf Jahre… das muss doch schon gewürdigt werden. Mein Tipp geht auch hier wieder an Boyhood.
Bester Hauptdarsteller
- Steve Carell – Foxcatcher
- Bradley Cooper – American Sniper
- Benedict Cumberbatch – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game)
- Michael Keaton – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
- Eddie Redmayne – Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything)
Hier akzeptiere ich nichts anderes als Eddie Redmayne in seiner herausragend gespielten Rolle des Stephen Hawking. Obwohl ich es Cumberbatch gönnen würde, Eddie Redmayne hat es so verdient wie kein anderer.
Beste Hauptdarstellerin
- Marion Cotillard – Zwei Tage, eine Nacht (Deux jours, une nuit)
- Felicity Jones – Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything)
- Julianne Moore – Still Alice – Mein Leben ohne Gestern (Still Alice)
- Rosamund Pike – Gone Girl – Das perfekte Opfer (Gone Girl)
- Reese Witherspoon – Der große Trip – Wild (Wild)
Hier wird es tippmäßig ein flotter Dreier zwischen Jones, Moore und Pike. Allerdings war mir Rosamund Pike in Gone Girl zu abgedreht. Felicity Jones hingegen hat so bezaubernd gespielt, gerade in Zusammenarbeit mit Drehkollegen Eddie Redmayne, konnte den Film allerdings nicht ganz alleine im Mittelteil stemmen. Und da Julianne Moore bereits bei den vorigen Preisverleihungen abgestaubt hat, geht meine Wette an sie in Still Alice. Außerdem muss es auch erstmal jemand schaffen, einem einen Film schmackhaft zu machen, obwohl man die Hauptdarstellerin nicht leiden kann.
Bester Nebendarsteller
- Robert Duvall – Der Richter – Recht oder Ehre (The Judge)
- Ethan Hawke – Boyhood
- Edward Norton – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
- Mark Ruffalo – Foxcatcher
- J.K. Simmons – Whiplash
Aus irgendeinem Grund habe ich bereits die Schnauze voll von Boyhood. Außerdem habe ich immer schon im Trailer zu Whiplash die Energie gespürt, mit der J.K. Simmons einen anmault. Und er ist der Grund, warum ich so Bock auf den Film habe. Simmons MUSS es einfach werden.
Beste Nebendarstellerin
- Patricia Arquette – Boyhood
- Laura Dern – Der große Trip – Wild (Wild)
- Keira Knightley – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game)
- Emma Stone – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
- Meryl Streep – Into the Woods
Gibt es eigentlich Oscars ohne die Göttin Meryl Streep? Ich weiß es nicht… Obwohl ich es Keira Knightley von Herzen gönnen würde, geht der Preis voraussichtlich an Patricia Arquette für ihre Leistung in Boyhood. Die ich zwar nicht beurteilen kann, aber so wirds wohl sein. Bauchgefühl eben.
Bestes Originaldrehbuch
- Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) – Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. & Armando Bó
- Boyhood – Richard Linklater
- Foxcatcher – Max Frye und Dan Futterman
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Wes Anderson; Story: Wes Anderson & Hugo Guinness
- Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (Nightcrawler) – Dan Gilroy
Irgendetwas sagt mir, dass der ausgefallene zwölfjährige Umstand dann doch nicht spektakulär genug ist und Iñárritus Birdman diese Runde für sich entscheiden wird. Leider kann ich es nicht selbst beurteilen, aber das könnt ihr ja stattdessen machen. Oder wir warten gemeinsam auf das Ergebnis.
Bestes adaptiertes Drehbuch
- American Sniper – Jason Hall
- Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything) – Anthony McCarten
- The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game) – Graham Moore
- Inherent Vice – Natürliche Mängel (Inherent Vice) – Paul Thomas Anderson
- Whiplash – Damien Chazelle
Auch hier akzeptiere ich kein anderes Ergebnis als den Zuspruch für Anthony McCartens Vorlage zu Die Entdeckung der Unendlichkeit. Punkt. Aus. Ende im Gelände. Mach aus einem anfangs wundervoll kitschigen Film erstmal ein erdrückendes Drama. Wenn es dieser Film nicht wird, dann habe ich auch keine Ahnung.
Bester Animationsfilm
- Baymax – Riesiges Robowabohu (Big Hero 6) – Don Hall, Chris Williams, Roy Conli
- Die Boxtrolls (The Boxtrolls) – Anthony Stacchi, Graham Annable, Travis Knight
- Drachenzähmen leicht gemacht 2 (How to Train Your Dragon 2) – Dean DeBlois, Bonnie Arnold
- Die Legende der Prinzessin Kaguya (Kaguyahime no monogatari) – Isao Takahata, Yoshiaki Nishimura
- Song of the Sea – Tomm Moore, Paul Young
Jetzt kommen die ganzen Kategorien, von denen ich wirklich zu wenig Ahnung habe. Es würde mich überraschen, wenn sich Die Legende der Prinzessin Kaguya gegen Drachenzähmen leicht gemacht 2 durchsetzen würde. Dabei fand ich letzteren gar nicht mal soo gut. Süß schon, toll animiert, aber die Geschichte war mir dann doch zu oberflächlich platt.
Bester fremdsprachiger Film
- Ida – Polen (Regie: Paweł Pawlikowski)
- Leviathan (Левиафан) – Russland (Regie: Andrei Swjaginzew)
- Tangerines (Mandariinid) – Estland, Georgien (Regie: Zaza Urušadze)
- Timbuktu – Mauretanien (Regie: Abderrahmane Sissako)
- Wild Tales – Jeder dreht mal durch! (Relatos salvajes) – Argentinien (Regie: Damián Szifron)
Entweder Ida oder Leviathan. Einer von beiden macht das Rennen. Ich enthalte mich.
Bester animierter Kurzfilm
- The Bigger Picture – Daisy Jacobs, Christopher Hees
- The Dam Keeper – Robert Kondo, Dice Tsutsumi
- Liebe geht durch den Magen (Feast) – Patrick Osborne, Kristina Reed
- Me and My Moulton – Torill Kove
- A Single Life – Joris Oprins
Habt ihr da einen Tipp? (Animierte) Kurzfilme umgehe ich immer. Aber der Titel The Bigger Picture klingt süß.
Bester Kurzfilm
- Aya – Oded Binnun, Mihal Brezis
- Boogaloo and Graham – Michael Lennox, Ronan Blaney
- Butter Lamp (La lampe au beurre de yak) – Hu Wei, Julien Féret
- Parvaneh – Talkhon Hamzavi, Stefan Eichenberger
- The Phone Call – Mat Kirkby, James Lucas
Siehe oben. Aber Parvaneh muss ich jetzt mal googeln. Wer weiß was sich hinter diesem mir unbekannten Titel verbirgt?
Bestes Szenenbild
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Adam Stockhausen, Anna Pinnock
- The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game) – Maria Djurkovic, Tatiana Macdonald
- Interstellar – Nathan Crowley, Gary Fettis
- Into the Woods – Dennis Gassner, Anna Pinnock
- Turner – Meister des Lichts (Mr. Turner) – Suzie Davies, Charlotte Watts
Okay. Ich sag’s jetzt einfach mal frei raus: Ich musste The Grand Budapest Hotel nach einer geschlagenen Stunde ausmachen. Ich habe diese pure Perfektion und diese total skurrilen Figuren nicht länger ertragen können. Aber das muss ja nichts heißen. Außer dass The Grand Budapest bestimmt gewinnen wird. Und egal ob man den Film leiden mag oder nicht, verdient wäre es wohl…
Beste Kamera
- Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) – Emmanuel Lubezki
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Robert Yeoman
- Ida – Łukasz Żal, Ryszard Lenczewski
- Turner – Meister des Lichts (Mr. Turner) – Dick Pope
- Unbroken – Roger Deakins
Ach, wie gerne hätte ich Unbroken im Kino gesehen. Roger Deakins ist einer meiner Kameragötter. Allerdings sah der Trailer zum Film immer etwas blass aus, was ich bei ihm eigentlich gar nicht gewohnt bin. Und wo bleibt bitteschön die Nominierung von Hoyte van Hoytema? Her und/oder Interstellar sahen wirklich verboten gut aus. Aber gut. Bleibt die Frage wer es hier reißen wird? Die symmetrisch perfekten Einstellungen Robert Yeomans oder Emmanuel Lubezki, von dessen Kamerarbeit ja nun wirklich jeder (fast jeder) in Birdman schwört? Ganz enges Ding, aber ich tippe auf Emmanuel Lubezki und sein Vogelmann.
Bestes Kostümdesign
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Milena Canonero
- Inherent Vice – Natürliche Mängel (Inherent Vice) – Mark Bridges
- Into the Woods – Colleen Atwood
- Maleficent – Die dunkle Fee (Maleficent) – Anna B. Sheppard, Jane Clive
- Turner – Meister des Lichts (Mr. Turner) – Jacqueline Durran
Ich finde Joaquin Phoenix mit seinen Koteletten und dem Aufzug in Inherent Vice ja furchteinflößend. Der Sieg für The Grand Budapest Hotel dürfte wohl auf der Hand liegen.
Bester Dokumentarfilm
- Citizenfour – Laura Poitras, Mathilde Bonnefoy, Dirk Wilutzky
- Finding Vivian Maier – John Maloof, Charlie Siskel
- Last Days in Vietnam – Rory Kennedy, Keven McAlester
- Das Salz der Erde (The Salt of the Earth) – Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, David Rosier
- Virunga – Orlando von Einsiedel, Joanna Natasegara
Citizenfour schlug ziemlich hohe Wellen und ist auch der einzige Dokufilm, der mir etwas sagt. Wer gewinnt kann ich allerdings nicht voraussagen.
Bester Dokumentar-Kurzfilm
- Crisis Hotline: Veterans Press 1 – Ellen Goosenberg Kent, Dana Perry
- Joanna – Aneta Kopacz
- Our Curse (Nasza klątwa) – Tomasz Śliwiński, Maciej Ślesicki
- The Reaper (La Parka) – Gabriel Serra Argüello
- White Earth – Christian Jensen
Ich weiß es wirklich nicht.
Bester Schnitt
- American Sniper – Joel Cox, Gary D. Roach
- Boyhood – Sandra Adair
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Barney Pilling
- The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game) – William Goldenberg
- Whiplash – Tom Cross
Ist für mich jetzt schwer zu beurteilen. Entweder Boyhood, der halt einfach die Mammutaufgabe hat, einen guten Rythmus für die zwölf Jahre zu finden, oder The Grand Budapest Hotel. Wird sehr eng, ich halte mich an Boyhood. Einfach so.
Bestes Make-up und beste Frisuren
- Foxcatcher – Bill Corso, Dennis Liddiard
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Frances Hannon, Mark Coulier
- Guardians of the Galaxy – Elizabeth Yianni-Georgiou, David White
Ich fand das Make-up zu den Guardians of the Galaxy echt cool gemacht. Allerdings dürfte dies gegen The Grand Budapest Hotel gehörig abstinken. Und die Nasenprothese Steve Carrells auch…
Beste Filmmusik
- Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything) – Jóhann Jóhannsson
- Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel) – Alexandre Desplat
- The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game) – Alexandre Desplat
- Interstellar – Hans Zimmer
- Turner – Meister des Lichts (Mr. Turner) – Gary Yershon
Ich würde The Imitation Game ja zumindest einen Oscar wünschen. Zumal Alexandre Desplat ja einen wirklich schönen Score hingelegt hat. Aber der zu Die Entdeckung der Unendlichkeit reiht sich in meiner Gunst aufgrund der klavierlastigen Stücke doch ein winziges bisschen höher ein. Go Jóhann Jóhannsson!
Bester Filmsong
- „Everything Is Awesome“ aus The LEGO Movie – Shawn Patterson
- „Glory“ aus Selma – John Stephens und Lonnie Lynn
- „Grateful“ aus Beyond the Lights – Diane Warren
- „I’m Not Gonna Miss You“ aus Glen Campbell: I’ll Be Me – Glen Campbell und Julian Raymond
- „Lost Stars“ aus Can a Song Save Your Life? (Begin Again) – Gregg Alexander und Danielle Brisebois
Also wenn Selma schon nicht den Preis als besten Film gewinnt, dann kann die Academy bestimmt den Trostpreis für den besten Song hinlegen. Ist sowieso der einzige Titel den ich aus der Nominierungsliste kenne. Und grausig ist er jetzt nicht. Aber vielleicht findet die Academy den Song „Everything is Awesome“ ja doch ein kleines bisschen awesomer. (Man, warum schiebe ich den eigt. noch vor mir her?!)
Bester Ton
- American Sniper – John Reitz, Gregg Rudloff, Walt Martin
- Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) – Jon Taylor, Frank A. Montaño, Thomas Varga
- Interstellar – Gary A. Rizzo, Gregg Landaker, Mark Weingarten
- Unbroken – Jon Taylor, Frank A. Montaño, David Lee
- Whiplash – Craig Mann, Ben Wilkins, Thomas Curley
Es ist ja wirklich interessant zu sehen, dass der Ton zu Interstellar nominiert wurde. Was hat man vorher nicht alles über Tonprobleme im Kino gehört, wo es dann seitens Christopher Nolans genau so gewollt war. Mir war einiges viel zu laut. Toll. Jetzt stehe ich aber wieder so völlig planlos da. Ein Gnadenoscar für American Sniper? Oder geht der beste Ton an den Musikfilm Whiplash? Oder macht Birdman den Sack zu und nimmt den Preis auch gleich noch mit?
Bester Tonschnitt
- American Sniper – Alan Robert Murray, Bub Asman
- Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance)) – Martín Hernández, Aaron Glascock
- Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere (The Hobbit: The Battle of the Five Armies) – Brent Burge, Jason Canovas
- Interstellar – Richard King
- Unbroken – Becky Sullivan, Andrew DeCristofaro
Okay, Tonschnitt ist wieder was anderes. Und da fand ich die teilweise auftretende Stille in Interstellar spektakulär gemacht. Außer ich verwechsel das gerade mit Gravity…
Beste visuelle Effekte
- Guardians of the Galaxy – Stephane Ceretti, Nicolas Aithadi, Jonathan Fawkner, Paul Corbould
- Interstellar – Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter, Scott Fisher
- Planet der Affen: Revolution (Dawn of the Planet of the Apes) – Joe Letteri, Dan Lemmon, Daniel Barrett, Erik Winquist
- The Return of the First Avenger (Captain America: The Winter Soldier) – Dan DeLeeuw, Russell Earl, Bryan Grill, Dan Sudick
- X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (X-Men: Days of Future Past) – Richard Stammers, Lou Pecora, Tim Crosbie, Cameron Waldbauer
Spannend spannend spannend. Dröseln wir das alles chronologisch auf, denn mMn haben alle unterschiedliche Stärken (und Schwächen):
Guardians of the Galaxy sieht wirklich scharf aus. Nicht nur im übertragenen Sinne. Die Effekte sind wirklich up to date und harmonieren perfekt mit den Sets. Besser geht es eigentlich gar nicht, oder?
Interstellar hat einige tolle Weltraumbilder, die eine gewisse Tiefenschärfe erkennen lassen. Davon hätte ich nur zu gerne mehr gesehen. Ansonsten war TARS natürlich der sympathische Hingucker, aber viel mehr hat mir Nolans Streich nicht bieten können.
Planet der Affen: Revolution hat das Motion Capture auf ein neues Level gehoben. Andy Serkis als Cesar sieht wirklich beeindruckend aus. Aber etwas mehr einzigartige Vielfalt unter den Affen und weniger Affen auf Pferden mit Maschinengewehren wären toll gewesen…
The Return of the First Avenger fällt in dieser Kategorie schon fast zu den gezähmtesten VFX-Vertretern. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Effekte gerade in der Verfolgungsjagd richtig gut gefallen haben. Überhaupt war mir das alles schön ausgewogen. Allerdings bezweifel ich, dass es bei dieser Konkurrenz ausreicht.
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit. Als ich im Kino war, war ich ja richtig schwer beeindruckt von der ersten Kampfsequenz und der berühmt berüchtigten Quicksilver-Szene. Da muss man erstmal schwer schlucken, denn was die Verantwortlichen hier gezaubert haben, ist einfach großes Kino.
Ja, aber wer wird nun gewinnen? Obwohl ich jeden einzelnen Film für seine VFX-Arbeiten bewundere, muss ich zugeben dass ich die Daumen für die Guardians of the Galaxy gedrückt halte. Hier hat wirklich das Gesamtpaket gestimmt. Von den spektakulären Weltraumbildern, hin zu den und dem Creaturedesign. Das harmonierte alles so wunderbar miteinander, dass einem diese Over-the-top-Mentalität für zwei Stunden mal völlig egal sein konnte.
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Das waren, oder vielmehr sind meine Tipps zu den diesjährigen Oscars. Was meint ihr? Wer ist euer Favorit und wer wird das Rennen machen? Wo gehe ich völlig gegen das Offensichtliche an? Und welchen der (animierten) Kurzfilme muss man unbedingt gesehen haben? Lasst was hören, wenn ihr von den vielen Wörtern noch nicht erschlagen seid.
Bild via newyorker.com
ich mochte The Theory of Everything ehrlich gesagt nicht so sehr, geh mit dir aber völlig d’accrod, dass Eddie Redmayne die Beste Darstellung abgeliefert hat. Ein Kumpel von mir hat „Still Alice“ gesehn und meinte, dass es eine glasklare Sache sei: Julianne Moore wird ihn bekommen. Das Thema Alzheimer betrifft ja auch bald den Großteil der Academy. ;) Und wenn du Birdman und Whiplash noch nicht gesehen hast, stehen dir noch sehr vergnügliche und tolle Stunden bevor!
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Den Film selbst fand ich jetzt auch gar nicht soo herausragend, dafür war mir die Mitte zu schwach und zehrend. Aber gut das wir uns bei Redmayne einig sind.
Seit den ganzen Preisverleihungen habe ich auch einen enormen Interessensaufstieg in Bezug auf „Still Alice“ wahrgenommen. Schon im Trailer zeigt sich eine klasse Leistung von ihr.
Da bin ich mir sicher. :)
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Wow, auch hier viele tolle Gedanken zu den Oscars! Ich drücke ja „Boyhood“ aller nur erdenklichen Daumen – viel mehr habe ich leider auch nicht gesehen… ;)
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Ging überraschenderweise fast vollkommen leer aus. Wer hätte damit gerechnet?
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Tja, echt schade. Besonders Linklater hätte ich es gegönnt…
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Ich merke gerade, dass ich doch wohl mehr von den Nominierten gesehen habe, als ich zuerst dachte. Nachholen will ich aber auch „American Sniper“, „The Imitation Game“, „Whiplash“ und „Still Alice“. Das wird vor heute Nacht wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, aber ich hätte mir schon gerne ein Bild davon gemacht. Auch wenn ich ein großer Fan von „Boyhood“ bin, glaube ich nicht, dass er es wirklich zum besten Film schafft. Da ich sonst nur „Grand Budapest Hotel“ und „Bridman“ gesehen habe, tippe ich mal auf letzteres.
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