[Literatur] Dark Hideout (2014)

Mein Lesewille hat derzeit einen akuten Durchhänger. Um aber meine selbstgesteckte Zielvorgabe bei der diesjährigen Goodreads reading challenge nicht zu gefährden, schiebe ich ganz dreist einen Manga dazwischen. Oder auch mehrere. Mal sehen.
Wie dem auch sei. Eigentlich hatte ich ja erst mit einem anderen Manga des Mangakas Masasumi Kakizaki geliebäugelt. Da seine aktuelle Reihe Green Blood jedoch im deutschen noch nicht abgeschlossen ist, wird dieser vorerst aufgeschoben werde ich mal sehen wann diese drankommt und ob ich je eine Review pro Band oder die Reihe im Gesamtpaket kommentiere… Jedenfalls, nach kurzer Recherche zu einer möglichen Alternative durfte ich feststellen, dass Kakizaki einen äußerst detaillierten Zeichenstil pflegt, welcher speziell in dunklen Bildern erstklassig ausschaut. Wie gemacht also für eine Horrorgeschichte und ehe ich mich versah fiel mir sein Einteiler Dark Hideout in den Einkaufswagen. Ob es sich gelohnt hat?

Es sollte ein Neuanfang für das Ehepaar Seiichi und Miki werden. Ein Urlaub, in dem sich die beiden aufraffen und wieder zueinander finden sollen. Doch es kommt alles ganz anders, als es die beiden jungen Menschen geplant hatten. Denn ihre Urlaubsinsel birgt ein furchtbares Geheimnis, welches die tiefsten Abgründe des Menschen zu offenbaren vermag.

Und nun folgt mein Dilemma. Denn nicht nur der Zeichenstil in Dark Hideout entpuppt sich als wirklich außergewöhnlich feinsinnig und detailliert, auch die Geschichte an sich ist spannend erzählt. Mittels Flashbacks erfahren wir mehr und mehr über die Ehepartner Seiichi und Miki. Wie sie sich entzweiten und warum passiert, was passieren wird. Und gleichzeitig sehen wir dem Paar dabei zu, wie sie mitten in der Pampa bei strömendem Regen in einer Höhle Schutz suchen. Doch der Schein trügt und es kommt alles ganz anders…

Aus welchem Grund auch immer, dieser Manga wollte mich nicht packen. Trotz der spannenden Prämisse und dem vielversprechenden Cover fehlte mir eine Identifikationsfigur, eine sympathische Person, die mich durch diese schaurige Geschichte führen würde. Denn ohne diese fiel es mir schwer, mich auf das Geschehen einzulassen. Dadurch verflüchtigte sich dann auch die gruselig düstere Atmosphäre mit exzellentem Creaturedesign, was ausgesprochen schade ist und mir sogar ein bisschen in der Seele schmerzt, bei all der Detaillverliebtheit. Aber es ist wie Kakizaki in seinem Nachwort beschreibt: Dieser Manga diente ihm als „Entschlackung“, um storymäßig wieder auf die Füße zu kommen. Er bedient sich hier einer simplen psychologischen Abwärtsspirale und trägt sie zu lapidar und vorhersehbar vor, eine Überraschung bleibt dabei aus. Wenn es hoch kommt, gibt es hier gut zwei emotional greifende Momente, die mich etwas aufschrecken ließen, aber im Vergleich zum lahmenden Rest reicht das einfach nicht. Schade, denn mit mehr Gefühl und Blick auf die Feinheiten hätte es deutlich spannender werden können. Denn Atmosphäre kann er, nur davon allein lebt eine Geschichte leider nicht.

Am Ende bleiben dem Manga Dark Hideout schöne Bilder und eine deftige Story. Der Funke allerdings wollte einfach nicht überspringen. Trotzdem konnte das Interesse an anderen Werken Masasumi Kakizakis geweckt werden und freue mich jetzt schon auf den Start seiner Green Blood-Reihe. Ist doch auch was feines.

2/5 Punkte

Leseprobe gefällig (via Egmont Manga)?

Dark-Hideout-Masasumi-Kakizaki-cover
(c) manganet.de

Dark Hideout [Hideout]
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Egmont Manga
Ausgabe: 1. Auflage (2. Oktober 2014)
Seiten: 232
ISBN-10: 3770482948
ISBN-13: 978-3770482948

6 Kommentare zu „[Literatur] Dark Hideout (2014)“

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