Fünf Buchvorsätze habe ich mir im März letzten Jahres gesetzt. Auch 2016 sollen wieder eine Handvoll Bücher vom Stapel ungelesener Bücher in das Regal gelesener Bücher wandern. Doch werfen wir einen kurzen Blick zurück und schauen, ob – und wenn ja – wie viele Vorsätze eingehalten werden konnten.
Buchvorsätze 2015:
- Die Flüsse von London (Peter Grant #1) – Ben Aaronovitch
- Die Herren von Winterfell (Das Lied von Eis und Feuer #1)- George R. R. Martin
- Der rote Krieger (The Traitor Son Cycle #1) – Miles Cameron
- Gefährliche Geliebte – Haruki Murakami
- Die Prophezeiung des Adlers (Rom-Serie #6) – Simon Scarrow
Obwohl ich mich in diesem Jahr buchmäßig steigern konnte, immerhin 21 Bücher, davon allerdings 6 Manga (dafür überdurchschnittlich dick/Doppelbände), kann ich auch bei der Anzahl von 15 „reinen“ Büchern nicht meckern. Es verdient eher ein Schulterklopfen, wenn man an die gerade einmal fünf gelesenen Bücher aus 2014 denkt… Jedenfalls gibt es einen kleinen Statistikhappen dank goodreads.com für euch:
- 21 / 15 Bücher.
- 8102 Seiten.
- Das längste: Intrige von Robert Harris: 617 Seiten
- Das kürzeste: Green Blood (#1) – Masasumi Kakizaki
- Durchschnittslänge: 386 Seiten
- Wertungen von 0-5 Punkte: 4 x 5 Punkte – 10 x 4 Punkte – 3 x 3 Punkte – 3 x 2 Punkte – 1 x 1 Punkt
- Durchschnittswertung: 3,6 von 5 Punkte
Es gibt also herzlich wenig zu meckern. Außer dass es im Vergleich dazu leider viel zu wenige Buchreviews gab. Nunja. Inwiefern konnte aber nun die obige Liste abgearbeitet werden?
Es geht. Die Vorsätze konnten zwar nicht alle erfüllt werden, aber zumindest ein paar davon. Aber der Reihe nach.
Die Flüsse von London gingen recht flink und wussten mit dem magischen Witz des Hauptakteurs zu überzeugen. Sogar den Nachfolger, Schwarzer Mond über Soho, habe ich noch gelesen, wenngleich dieser qualitativ mächtig abgefallen ist. Zumindest hatte ich deutlich weniger Spaß, was aber vordergründig an der Geschichte gelegen haben mag. Ergo kann man Die Flüsse von London als (✓) sehen.
Die Herren von Winterfell (Das Lied von Eis und Feuer #1) von George R. R. Martin hingegen haben es nicht geschafft vom SuB zu wandern. Da kamen mir leider zu viele andere Geschichten in die Quere und ich werde die Reihe wohl erst nach Abschluss der Serie in Angriff nehmen. Sehen wir diesen Vorsatz als nach hinten geschoben.
Ich habe es versucht. Ich habe wirklich versucht, Der rote Krieger (The Traitor Son Cycle #1) von Miles Cameron zu lesen. Nach gut 80 Seiten musste ich jedoch vorerst aufgeben. Es werden wirklich viele unterschiedliche Sichtweisen geschildert und es passiert viel zu wenig. Noch dazu blieben mir die wenigsten Charaktere in Erinnerung, was die über 1100 Seiten nicht gerade spaßig erscheinen lässt. Vielleicht gehe ich es irgendwann später nochmal an, aber vorerst habe ich vom ständigen Perspektivenwechsel die Schnauze gestrichen voll. Vorsatz nicht gehalten.
Kommen wir zu Nummer 4 auf der Liste: Gefährliche Geliebte von Haruki Murakami. Und ich bin schwer verliebt in diese fluffige und sentimental melancholische Schreibe von diesem Japaner. Nachdem mich Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki schon bezaubern hatten, musste natürlich gleich das nächste Werk des populären Schriftstellers her. Obwohl sich die Geschichten sehr ähneln, verfliegt die Magie nicht. Stattdessen versinkt man in diesen gar nicht mal so typischen Alltag eines Mannes der überlegt, wie sein Leben wohl ausgesehen hätte, hätte er statt seiner jetzigen Frau seine frühere Jugendliebe geheiratet. Und dann steht sie plötzlich vor ihm.
Es muss nicht erwähnt werden, dass sogar noch ein weiterer Murakami (Afterdark) in diesem Jahr gefolgt ist, der mich nicht minder begeistern konnte? ;) – Vorsatz mit Leichtigkeit abgehakt.
Abschließend folgt die Nummer 5 der Buchvorsätze von 2015: Band 6 der Adler-Reihe von Simon Scarrow: Die Prophezeiung des Adlers.
Tja, da wollte man nach dem einigermaßen schnellen Vorgänger Die Beute des Adlers noch flugs den Nachfolger hinterher schieben. Am Ende fehlte dann doch die Lust, sich innerhalb kürzester Zeit nochmal auf eine römisch-britische Schnetzelplatte einzulassen. Vielleicht dieses Jahr? Vorsatz nicht eingehalten.
Das macht 2/5 und ein abgebrochener Versuch. Dazu kommen zwei Bücher des jeweils selben Autors, die kurzerhand reingerutscht sind. Auch wenn die blanke Zahl mager wirkt, so bin ich doch unglaublich froh, zumindest hier und da nachgesetzt zu haben.
Kommen wir also zu den
5 Buchvorsätzen für 2016:
- Der Name des Windes (Die Königsmörder-Chroniken #1)- Patrick Rothfuss
Dieser dicke Wälzer liegt in gebundener Form bereits bereit und wird auch in den nächsten Tagen in Angriff genommen. Nachdem mich Nightwish im vergangenen Monat so umgehauen haben und mit Edema Ruh ein Lied auf ihrem aktuellen Album diesem Fantasyepos gewidmet haben, könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben, um der Geschichte Kvothes zu lauschen…
- Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt – Haruki Murakami
Bedarf es noch einer Erklärung, wenn man innerhalb eines Jahres drei Bücher desselben Autoren für sich entdeckt hat? Außerdem macht der Anfang schon unglaublich Spaß. Vermutlich habe ich noch nie so viel Platz für eine völlig unspektakuläre Fahrstuhlfahrt verschlungen, ehe ich mich zwingen musste, aufzuhören.
- Aurora – Robert Harris
Auch wieder so ein Autor, der mich mit seiner fantastischen Methodik in die Geschichte der französischen Dreyfuss-Affäre ziehen konnte und danach in eine dystopisch surreale Welt, in der das NS-Regime bis weit nach dem zweiten Weltkrieg reichte… In Aurora nimmt sich der ehemalige Journalist dem stalinistischen Russland an. Ich bin schon gespannt, ob es an die beiden Vorgänger heranreicht. Zur Alternative greife ich vielleicht aber auch zum ersten Band seiner Cicero-Trilogie zurück. Mal sehen.
- High-Rise – J.G. Ballard
Eine von zwei Literaturvorlagen die bis spätestens September durchgezogen werden wollen. Noch kann ich mir nicht so recht vorstellen in welche Richtung das Buch gehen wird, geschweige denn einschätzen ob es überhaupt gefallen wird. Aber ich lasse mich gerne überraschen!
- Girl on the Train – Paula Hawkins
Siehe High-Rise. Trotz, oder gerade wegen des starken Hypes im letzten Jahr möchte nun auch ich herausfinden, was es mit diesem mysteriösen Vorfall auf sich hat. Und das möglichst noch vor der kommenden Verfilmung.
Das scheint mir nach einer Menge Arbeit, aber auch Spaß und Abwechslung aus. Daher hoffe ich inständig, all diese Bücher irgendwie in den nächsten 364 Tagen unterzubringen. Doch dazu muss erst einmal wieder der alte Leserhythmus her. Aber das wird schon. Habt ihr euch auch Vorsätze auferlegt, die ihr unbedingt einhalten wollt? Oder nehmt ihr es, wie es kommt?
Nicht schlecht!
Beim längsten kannst du dich noch steigern. Da muss mindestens eine 1000 stehen. :P
Und du du liest die Romanvorlagen vor ihren Verfilmungen? Ich mache es lieber andersherum. :)
Mein Vorsatz ist inzwischen immer: Ein Buch mehr lesen als im Vorjahr. Das bedeutet für 2016 21 Stück. Gar nicht so leicht, wenn ich die dicken Malazan-Wälzer, die locker 2 Bücher wert sind, weiterlese…
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Jetzt wollte ich gerade schreiben „Aber der Rothfuss…“ hat nur knappe 900 Seiten… Tzz. ;)
Ja. Ich kann mich schwer durch ein Buch lesen, wen ich schon in etwas weiß was für Wendungen mich erwarten. Beim Film habe ich weniger ein Problem damit, vielleicht weil er alles kompakter erzählt.
Na irgendwo muss die Herausforderung liegen… Wenn es dann aber geschafft ist, ist man doch stolz auf sich. Von daher viel Erfolg bei deiner Challenge!
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Dann weiß ich ja, worauf ich mich bei The Red Knight einstellen muss. *seufz*
Rothfuss kann ich nur gutheißen! :D
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Das muss ja nichts heißen. Du atmest ja Fantasy. Für mich hingegen ist das #Neuland. Im Vergleich zum Gesamtumfang entsprechen die paar 80 Seiten ja gar nichts. Wenn du es angehst, dann sag doch mal Bescheid ob es sich danach noch rentiert.
DAS dachte ich mir schon! Letzten Endes bist du ja auch der, der mir das Buch aufgebrummt hat…! :D
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Schon, aber auch ich hab Bücher, die mich absolut gar nicht vom Hocker reißen (Die Gezeitenbrücke etwa, oder auch The Prince of Nothing, oder das erste Malazan-Buch, wobei ich dem noch mal ne zweite Chance geben werde). Muss man akzeptieren, dass manche Bücher einfach nicht für einen bestimmt sind.
Ich werd dir Bescheid geben, auch wenn jetzt erst einmal Scalzi dran glauben wird. :)
Haha, ja, ich empfehle das eigentlich jedem weiter, mit variablem Erfolg. :mrgreen:
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Jepp. Wobei The Red Knight noch seine Chance bekommen wird. Bisser hatte ich es noch sehr selten, dass wirklich frühzeitig Schluss war.
Hmm, Scalzi klingt auch immer besser…
Besser als ’ne Nullkurve! :P
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Hatte ich ein paar Mal, und dann richtig.
Scalzi ist ganz gut soweit, bisher noch nichts richtig Außergewöhnliches, aber sehr solide.
Sag an, wie liets es sich? :P
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Kam noch nicht dazu. Stecke gerade wieder in einer fiesen Leseflaute und will das Buch nicht verschwenden. Die wenigen Seiten bisher aber ganz gut.
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Ah, ok. Kommt vor, muss man einfach aussitzen und danach weitermachen. :)
Freut mich! :)
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Jepp, genau so ist es.Zumindest liegt es schon weit oben auf dem Stapel. ;)
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Mein Gedächtnis spielt mir Streiche, oder ich hab deinen Absatz falsch verstanden. Tazaki war doch gar nicht verheiratet, oder?
Egal … ich liebe Murakami auch sehr und Hard-Boiled Wonderland steht auch auf meiner Liste für 2016 :)
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Das verheiratet sein bezog sich auf „Gefährliche Geliebte“. Klar sind es unterschiedliche Geschichten, Figuren etc. Aber vom Prinzip her sind sie sehr ähnlich aufgebaut.
Das ist schön. :)
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„Der Name des Windes“ lese ich 2016 auch. Ganz bestimmt.
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Das „Ganz bestimmt“ klingt jetzt doppeldeutig. Vielleicht sollten wir einen Buchclub aufmachen, damit wir es wenigstens nicht immer aufschieben können…
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Ja, das Lesen ist immer schwierig. Früher (d.h. vor den Kindern) konnte ich mich auch nachmittags mal für ein paar Stündchen hinsetzen, doch inzwischen bleibt nur die Zeit abends im Bett – und das ist nicht viel Zeit.
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Gerade für sowas atmosphärisches ist das gemein. Hmm. Aber du wirst schon durchkommen.
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Wenn ich mit meiner „Ender“-Phase fertig bin, will ich auch unbedingt mehr von Haruki Murakami lesen.
PS: Schöner Header – ich <3 BB-8!!!
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Go for it. Das Leben ist zu kurz um auf soetwas schönes zu verzichten.
PS: Dankeschön. Ändert sich aber demnächst wieder.
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Mein Stapel für dieses Jahr liegt auch schon seit Dezember bereit. Habe mich irgendwie richtig gefreut.
Vielleicht klappt es ja dieses Jahr bei dir besser. Kann dich ja jeden Sonntag nerven, dass du gefälligst den ganzen Tag lesen sollst.
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Ja, vielleicht solltest du das wirklich tun. So ab Februar rum… Zumindest höre ich fleißig das Hörbuch stilecht kurz vorm Einschlafen.
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Cool, ich mache das. Kein Problem. Aber erst ab Mitte Februar, davor ist ja Reisen wieder mal angesagt.
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Oke!
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spannende Liste :D
von Aurora hab ich noch gar nichts gehört, wandert auch mal auf die vorgemerkten Liste
Harris hat aber auch endlich seine Cicero-Trilogie abgeschlossen! Wenn man jetzt anfängt, kann man seine Karriere quasi vollständig in einem Rutsch durchlesen :D
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Jepp, und vorallem abwechslungsreich ohne Ende. ^^
Auf „Aurora“ bin ich auch nur über „Vaterland“ gestolpert. Habe dabei aber gehört, dass es sogar einen Ticken besser sein soll.
Jepp, genau das war der Gedanke dahinter! Nicht mangelnde Zeit oder so… *husträusperhust* Leider habe ich mir das Ende gespoilert, schätze aber, trotzdem ordentlich gefallen dran zu finden. :)
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das Ende zum letzten Cicero-Roman?
ich habe eigentlich immer erwartet, dass die Trilogie mit seinem Tod endet :D quasi der perfekte Drei-Akter von Aufstieg – Höhepunkt – Fall
(habe das Buch noch nicht gelesen, also mir den Spoiler bitte nicht mitteilen :P )
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Ich sage auch nichts. ^^
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Ist mir doch egal dass du weißt, dass ich dich einfach, trotzdem ich hier schon kommentierte, nochmal nominiere. ^^ Vielleicht wollte ich dich auch einfach mal erwähnen.^^
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Pfft, na gut! Tu was du nicht lassen kannst! Machst du ja sowieso!
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Mimimiiiiiiiii!
Mach ich auch.^^
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Sowieso.
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„Girl On The Train“ fand ich total schlecht. Ein billiger und logikfreier Thriller der „Gone Girl“ sein will, aber nie an dessen Gewitztheit heranreicht.
Aber vielleicht sagt dir das Buch ja mehr zu :)
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Hmm, okay. „Gone Girl“ habe ich als einziges von Flynn nicht gelesen, fand aber die beiden anderen Bücher von ihr grausig. Die Verfilmung von „Gone Girl“ hingegen gut. Muss ich wirklich mal schauen. ;)
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