Mich hatte es das Wochenende vom 26. – 28. Oktober nach Frankfurt am Main verschlagen, um der 7. Ausgabe des Project-K beizuwohnen – einem sehr kleinen Filmfestival, das sich ganz der südkoreanischen Kultur und dem Kino widmet. Nachfolgend werde ich kurze Eindrücke zu den gesehenen Filmen listen und abschließend etwas über das Festival selbst berichten.
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[Film] 10 Cloverfield Lane (2016 US)
10 Cloverfield Lane hat ein Problem. Eigentlich ist es nicht nur dieser Film, der ein Problem hat und es ist auch nicht nur ein Problem. Je öfter ich solche Filme schaue, desto eher beschleicht mich das Gefühl, dass Drehbücher unglaublich ideenlos sind. Nicht wagemutig genug. Thomas Elsaesser schreibt über das moderne (digitale) Kino, dass einige Filmwissenschaftler behaupten, „dass das Gestaltungsprinzip, dem Hollywood und andere ausgerichtete Kinematografien in den vergangenen 80 Jahren gefolgt sind – das Modell eines Drei- oder Fünfakters, basierend auf dem zweieinhalbtausend Jahre alten aristotelischen Drama -, in Form der klassischen Filmerzählung im digitalen Zeitalter immer noch völlig ungebrochen funktioniert.“[1]
Zwar schreibt er hier über die Anpassung an neue digitale Formen des Films, aber den Gedanken möchte ich für 10 Cloverfield Lane gerne aufgreifen. Denn hier führt diese klassische Narration zu einem Dilemma, dem ich immer mehr Filme ausgesetzt sehe: Das entweder oder. [Film] 10 Cloverfield Lane (2016 US) weiterlesen
[Film] Girl on the Train (US 2016)
Es ist wie es ist und was ist muss gesagt werden. Eines der von mir groß angepeilten Kinohighlights des Spätjahres 2016 rollt durch die Kinos und versucht dem Hype, welcher im Vorjahr bereits die Romanvorlage umgab, weiterzutragen. Ob das mit einem ambitionierten Cast gelingt? [Film] Girl on the Train (US 2016) weiterlesen
[Film] Das Jerico-Projekt: Im Kopf des Killers (US 2016)
Ja, es gibt einen Grund, warum dieser Actionflic kaum beworben wurde und weitestgehend unter dem Radar flog. Nein, das trägt dem Film keine Rechnung. Dennoch ist und bleibt Das Jerico-Projekt: Im Kopf des Killers von Regisseur Ariel Vromen weder Fisch, noch Fleisch.
Dank der Forschung Doctor Franks (Tommy Lee Jones) ist es möglich, die Erinnerungen Verstorbener auf Lebende zu übertragen. Diese Technik nutzt CIA-Leiter Quaker Wells (Gary Oldman), um die Erinnerungen einer seiner toten Agenten zu extrahieren und in den ohne Moral Empfindenden Knasti Jerico Stewart (Kevin Costner) einzupflanzen. In der Hoffnung, so den Anarchisten Xavier Heimdall (Jordi Mollà) zu stoppen, der eine Backdoor jagt, um Zugriff auf das amerikanische Waffensystem zu erlangen.
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[Serie] Residue (2015 GB)
Residue. Abfall. Überbleibsel. Was nun aber genau übrig geblieben ist, als in einer dystopisch angehauchten Stadt irgendwo in England eine Bombe hochgeht und rund 8 Quadratkilometer Wohnfläche unbewohnbar macht, das weiß niemand so recht. Weder die Fotografin Jennifer (Natalia Tena; Game of Thrones), noch der Pressesprecher des Premierministers, Jonas Flagg (Iwan Rheon; Game of Thrones). Fest steht nur, dass eine Quarantänezone um das Gebiet errichtet wurde, um das umliegende Wohngebiet zu schützen. [Serie] Residue (2015 GB) weiterlesen
[Film] Air (2015 US)
Air. Wenn die Luft immer knapper wird und man ganz nebenbei für den Fortbestand der Menschheit verantwortlich ist… [Film] Air (2015 US) weiterlesen
[Film] Die Tribute von Panem: Mockingjay Part 2 (2015 US)
Hachja. Wenn du schon aus dem Kino rausgehst und dich vor Lachen nicht mehr einbekommst… dann ist definitiv etwas schiefgelaufen.
Von einem zweiteiligen Finale kann man ja halten was man will. Die meisten Filme könnten gut darauf verzichten, und wenn sich die Drehbuchschreiber doch nur mal die Mühe machen würden, unsinniges und langatmiges von vornherein aus dem Script zu streichen, dann hätten viele Geschichten auch gar nicht erst diese Moneymaker-Attitüde. Und dann wiederum lassen sich die finalen Ereignisse vielleicht auch in einen zweistündigen Film packen und vermasseln den Schluss nicht so gekonnt, wie es Die Tribute von Panem: Mockingjay Part 2 eben tut…
Wo Mockingjay Part 1 noch die richtigen Schritte in Richtung psychologischen Diskurs geht und alles noch düsterer gestaltet als es damals schon bei Catching Fire der Fall war, will Mockingjay Part 2 noch einen draufsetzen. Und scheitert kläglich daran. In meinen Augen wurden die Filme rund um Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) immer erst dann richtig ausdrucksstark, wenn die treffsichere Bogenschützin auf sich alleingestellt war. Hilfe erhielt sie zwar aus dem Hintergrund, vorrangig musste sie jedoch um ihr eigenes Überleben kämpfen, was zum Teil mit unvorhersehbaren Überraschungen für Spannung sorgte. Etwas, das im ersten Teil des Finales schon nicht mehr so im Fokus stand und jetzt… nunja. [Film] Die Tribute von Panem: Mockingjay Part 2 (2015 US) weiterlesen
[Film] Nightwatch – Nachtwache (1994 DK)
Wow, das ist er also. Der dänische Film, der Filmfreunde und -Kritiker gleichermaßen begeistert und es sogar ins Arthausformat geschafft hat. – Nunja.
Um sein Jurastudium selbstständig finanzieren zu können, tritt Martin (Nikolaj Coster-Waldau) den Job als Nachtwächter in der städtischen Pathologie an. Zunächst scheint alles ruhig, doch nach und nach geschehen mysteriöse Dinge, für die Martin keinerlei Erklärungen hat. Zu seinem Pech treibt sich außerdem ein Serienkiller in der Stadt herum, dessen Leichen alle in der Pathologie landen, in der Martin seine Schicht schiebt. Und dieser Killer lässt einige Dinge so aussehen, als sei der Student in die Morde verwickelt. Bald schenken ihm nicht mal mehr seine Freunde den Glauben, dass er unschuldig ist. [Film] Nightwatch – Nachtwache (1994 DK) weiterlesen