Oh oh oh, The Host ist so eine herrlich groteske Monsterdramödie, die unter ihrer trashig anmutenden Aufmachung so viele soziokulturelle und historische Aspekte behandelt, dass ein genauerer Blick darauf nicht schaden kann. The Host (2006 KR) weiterlesen
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[Film] your name. (2016 JP)
Japanuary #3
Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. Listen offenbar ebenfalls, denn ich wollte ursprünglich nur zwei Animationsfilme in meine Japanuary-Liste aufnehmen. Durch einen unglücklichen Zufall* gesellt sich nun mit Your Name. – Gestern, heute und für immer der Dritte in die Runde, den ich doch noch im Kino sehen durfte. Und was bin ich froh, den nicht auf der heimischen Glotze gesehen zu haben, sondern im angemessenen großen Rahmen!
your name. von Shinkai Makoto ist der erfolgreichste japanische Animationsfilm aller Zeiten und sprengte das heimische Boxoffice. Auch die DVD- und Blu-ray-Absätze, sowie die TV-Quoten brachen sämtliche Rekorde. Der Hype um dieses Werk ist wirklich noch immer ungebrochen und das, obwohl der Film nun schon eineinhalb Jahre auf dem Buckel hat. Soll heißen: Jeder der ihn sehen wollte, hat ihn im Regelfall schon gesehen. Und doch waren auch die Kinos in Deutschland proppenvoll, um dieses Werk auf großer Leinwand bestaunen zu dürfen. [Anm: Für den 18. und 21.01. sind zudem noch weitere Zusatztermine in deutschen Kinos angekündigt worden.]
Auch wenn es mein erster Shinkai überhaupt war, so war ich mir doch im groben sicher, was mich erwarten würde: Atemberaubende Animationen und eine Story, die wie nahezu jeder seiner Filme mit dem Aufhänger der unüberwindbaren Distanz spielt. Ob zeitlich oder räumlich, die Protagonisten werden immer von solchen äußeren Einflüssen voneinander getrennt. Auch hier verhält es sich gleich:
Miyamizu Mitsuha lebt in einem überschaubaren Dorf auf dem Land. Jeder kennt jeden, Abwechslung gibt es in dem Städtchen am See so gut wie keine, sieht man einmal von Stadtfesten oder gelegentlichen Schrein-Ritualen ab. Deshalb wünscht sie sich viel lieber ein aufregendes Leben als Junge in der Großstadt Tokio.
Tachibana Taki hingegen lebt genau dieses Leben in Tokio. Als sie beide unabhängig voneinander aufwachen, stellen sie erschrocken fest: Sie stecken im Körper des jeweils anderen! Und so müssen die beiden nicht nur ihre eigenen Leben irgendwie auf die Reihe bekommen, sondern auch noch mit der Rolle des jeweils anderen zurechtkommen!
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[NCFF 2017] Harmonium (2016 JP/FR)
Einer der schwer verdaulichsten und zugleich beeindruckensten Filme sollte erst gegen Ende der Nippon Connection laufen. Dabei hätte sich Fukada Kôjis Suspensedrama Harmonium, welches sich um Schuld und Sühne dreht, wohl besser als Rausschmeißer geeignet. Diese Pille wäre aber wohl zu bitter gewesen und hätte noch Tage später für Magenkrämpfe gesorgt. So war es also ’nur‘ der vorletzte Film des Festivals, der mit ästhetischer Raffinesse für Furore sorgte.
Werkstattbesitzer Toshio (Furutachi Kanji) lebt ein glückliches Leben: Verheiratet mit seiner Frau Akie (Tsutsui Mariko) und Vater einer Tochter, Besitzer eines ordentlich laufenden Ladens und völlige Harmonie im Leben. Zumindest an der Oberfläche scheint alles makellos. Als dann der mysteriöse Yasaka (Asano Tadanobu) vor Toshios Laden auftaucht und dieser ihm prompt eine Stelle als Aushilfe in der Werkstatt verschafft, wird diese Idylle jedoch einer strengen Prüfung unterzogen…
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[Serie] Aldnoah.Zero – Staffel 1 (2014 JP)
Let justice be done, though the heavens fall.
Sicherlich kennt ihr das Gefühl wenn ihr einen Film, respektive eine Serie schaut, bzw. gerade abgeschlossen habt und ihr sofort eine Wertung zum Gesehenen im Kopf habt. Meistens bis in den kleinsten Faktor durchkalkuliert oder in das mühselig erarbeitete mehrstufige Wertungschema eingebettet. Und manchmal gibt es Fälle, die vollkommen gegen den Strich ziehen, sich jeglicher Rationalität verweigern und einfach so entstehen. Aus dem Bauch oder dem Herzen heraus. Und sich nicht in das Gerüst einpassen wollen, sondern schlicht drum herum existieren. So erging es mir heute mit der ersten Staffel des Mecha-Anime Aldnoah.Zero, dessen letzte sieben Episoden ich in der Nacht verschlungen habe.
Die Entdeckung eines von außerirdischen Wesen geschaffenen Hypergates auf dem Mond gestattete es der Menschheit, den Mars zu besiedeln und dort über Jahrzehnte hinweg das versianische Imperium zu errichten. Mit einer mächtigen Energiequelle extraterrestrischen Ursprungs, dem sogenannten „Aldnoah“ im Rücken, kam es zum verbitterten Krieg zwischen den Kolonialisten und den auf der Erde zurückgebliebenen Menschen, der schließlich mit der Zerstörung des Hypergates seinen Höhepunkt fand und sich für den „Heavens fall“ verantwortlich zeigte.
Seitdem herrscht Waffenstillstand zwischen beiden Völkern und es liegt in den Händen Prinzessin Asseylum von Vers‘, diesen Waffenstillstand in einen vollständigen Frieden umzumünzen. Daher reist sie zur Erde, um die Waffen endgültig niederzulegen. Nichtsahnend, dass nicht alle ihrer Untergebenen den Frieden wollen… Der Krieg entflammt von neuem und die Menschheit sieht sich den feindlichen Streitkräften, die mit sogenannten Kataphragten (bemannte Kampfroboter) und „Aldnoah“ ausgerüstet sind, weit unterlegen. Doch eine Gruppe Schüler, unter ihnen der kühle Inaho, stellt sich ihnen entgegen. Es kommt zum erbitterten Kampf zweier Welten, die die Erde womöglich komplett auslöschen könnte…
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[Film] Infernal Affairs II (2003 HK/CN/SGP)
Und weiter geht es mit meiner Besprechung der Infernal Affairs – Trilogie. Spoilerfrei!
Infernal Affairs II – Abstieg in die achte Hölle. Das Sequel, das als Prequel dient und trotzdem eine weitestgehend eigenständige Handlung verfolgt. Es wird darauf verzichtet, bereits bekanntes unnötig wiederzukäuen, um diese kostbare Zeit stattdessen für Charakterentwicklungen und neue Handlungswege zu sichern. Dabei wird schnell klar: Infernal Affairs war nur der Anfang.
Erst mit dieser Quasi-Fortsetzung lernt man den Vorgänger noch mehr zu schätzen, wenn man als Zuschauer gemeinsam mit Yan (jetzt: Shawn Yue) und Lau (Edison Chen) in deren persönliche achte Hölle abtaucht. Es wird der Weg aufgezeigt und was sie zu tun gezwungen waren, um ihre Positionen innerhalb der Polizei oder der Triaden überhaupt erst zu erhalten. Wie bittere Entscheidungen mit ihren weitreichenden Konsequenzen, die sie auch rund 5 Jahre später noch zu spüren bekommen sollen, getroffen und welche Opfer gebracht wurden. Und da gibt es einiges an neuem zu entdecken. [Film] Infernal Affairs II (2003 HK/CN/SGP) weiterlesen
[Film] Deadpool (2016 US/CA)
Fuck! Wer hätte gedacht, dass ich dem Babyface Ryan Reynolds mal 9,5 Punkte in die Fresse drücke, weil er einen verdammt scharfsinnigen Humor beweist? Und dass allein die Openingcredits von einem Film so verdammt komisch sein und hooken könnten?! [Film] Deadpool (2016 US/CA) weiterlesen
[Film] Prinzessin Mononoke (1997 JP)
Ghibli-Filme zeichnen sich stets aufs neue damit aus, ihre zumeist fantastischen Geschichten mit Subtext zu versehen, die auch – oder gerade – erwachsene Menschen ansprechen und zum Grübeln anregen. Obwohl ich mich im Œuvre des Animationsstudios unter Leitung Hayao Miyazakis noch zu wenig auskenne (Chihiros Reise ins Zauberland konnte ich leider kaum etwas abgewinnen), wage ich jedoch trotzdem schon vorab die These, dass es sich bei Prinzessin Mononoke um einen Film handelt, der mit seinem inhaltlichen Anspruch überrascht. Ob nun im offensichtlichen Sinne, wie zum Beispiel die profitorientierte und skrupellose Gesellschaft und ihre interne, komplexe Verzweigung, auf die der junge Prinz Ashitaka während seiner Suche nach Rettung trifft, oder im unterschwelligen Sinne der belebten Natur, was teils auch nur mittels kleiner, mit den Köpfen klappernder Waldgeister vorgeführt wird. [Film] Prinzessin Mononoke (1997 JP) weiterlesen
[Film] In the Mood for Love – Der Klang der Liebe (2000 HK/FR/TH)
Schwer zu beschreiben, was In the Mood for Love in mir ausgelöst hat… aber der Sehnsucht nach Liebe fühlte ich mich im filmischen Sinne nur selten so nah ausgesetzt. [Film] In the Mood for Love – Der Klang der Liebe (2000 HK/FR/TH) weiterlesen