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The Kirishima Thing (2012 JP)

Japanuary #5

Na vielleicht klappt es noch, mit den acht geplanten Filmen! Mit The Kirishima Thing geht es jedenfalls munter weiter. Und das, obwohl ich mit Funuke Show Some Love You, Loser! erst einen anderen Film in der Planungsliste hatte… Aber wo kämen wir denn da hin, wenn ihr nochmal über etwas lest, über das ich vor einiger Zeit schon einmal schrieb?

Wie es der Zufall so wollte (und nein, ich hatte vorher nicht nachgesehen), handelt es sich jedoch in beiden Fällen um den selben Regisseur: Yoshida Daihachi. Während Funuke einen galligen Humor bedient, liefert Yoshida fünf Jahre später eine gänzlich andere Gangart ab. Aber worum geht es in The Kirishima Thing?

Es ist ein gewöhnlicher Schultag, mit der Ausnahme, dass Kirishima, der Starathlet des Volleyballclubs, nicht in der Schule erscheint. Keiner weiß warum, keiner weiß wo er sich rumtreibt, oder wie er zu erreichen ist. Er ist spurlos weg. Was zunächst für leichte Unruhe sorgt, entwickelt sich zu einem spannungsgeladenen Portrait einer japanischen Schulklasse.  The Kirishima Thing (2012 JP) weiterlesen

[Film] Tanz der Teufel (1981 US)

Lange, wirklich lange war Sam Raimis Groteske Tanz der Teufel zumindest in deutschen Kreisen ein Sorgenkind. Immer auf dem Kieker der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, respektive Medien, folgten Indizierungen und Beschlagnahmen. 2016 dann – endlich – die Listenstreichung und sogar die FSK erbarmte sich, dem Totentanz das blaue FSK 16-Siegel zu verleihen. Vielleicht, oder gerade deshalb, sieht man sich bei diesem Film mit einem Kult konfrontiert: Eine enorme Fanbase, die den ersten Teil der Reihe frenetisch feiert. Doch was ist dran, an diesem absurden Spektakel?

Zunächst einmal die Story, die inzwischen ohnehin jedem Filminteressierten spätestens seit Joss Whedons The Cabin in the Woods geläufig sein dürfte:
Fünf Jugendliche fahren in den Wald und wollen ihren Urlaub in einer abgelegenen Hütte verbringen. Dort finden sie unter einer wenig einladenden Kellerluke eine handvoll interessanter Relikte und ein Tonband, dass sie besser nicht abgespielt hätten. Und schon nimmt das blutige Unheil seinen Lauf… [Film] Tanz der Teufel (1981 US) weiterlesen

[Film] Battle Royale (2000 JP)

Ich bin von Grund auf ein netter und aufgeschlossener Mensch. Das ist ja allgemein bekannt… wie dem auch sei. Im Folgenden möchte ich eine Ansicht zu Fukasaku Kinjis Verfilmung von Battle Royale korrigieren, die ich bisher polternd und vehement vertreten habe.

Nicht nur einmal habe ich gepredigt, wie schlecht der Film ist, wie die Hauptessenz der Romanvorlage von Takami Koushun durch die plakative Umsetzung verloren ging. Jetzt, mit genügend Abstand zum Buch, sehe ich das anders, wenngleich die damals geübte Kritik weitestgehend bestehen bleibt. Paradox? Wartet ab.

Battle Royale. Einer der japanischen Kultfilme, die Satire bis zum Anschlag durchgezogen und natürlich richtig schön explizit in seiner Darstellung. Ein dystopisches Japan in ferner Zukunft, in welchem der so genannte „Battle Royale-Act“ verabschiedet wurde, um gegen die hohe Jugendkriminalität und Arbeitslosenquote vorzugehen. Jedes Jahr wird eine 9. Klasse via Zufall ausgewählt, die sich auf einem isolierten Island mit zum Teil barbarischen Mitteln gegenseitig töten muss, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt. Dieses Schicksal trifft in diesem Jahr den Mittelstufenschüler Nanahara Shuya (Tatsuya Fujiwara) mitsamt seiner Klasse… [Film] Battle Royale (2000 JP) weiterlesen

[Film] Lady Vengeance (2005 KR)

Aufstufung von 6,5 auf 8 Punkte. Manchmal tut es eben gut, Filmen eine zweite Chance zu geben.

Bei der ersten Sichtung ging vieles aus Lady Vengeance schlicht und ergreifend an mir vorbei. Dann war er noch so lang und überhaupt…
Jetzt kam ich aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Wie konnte ich diese feinfühlige Symphonie der Rache damals nicht erkennen? Wird man älter oder einfach nur aufmerksamer, wenn man sich mehr und mehr mit Film beschäftigt? Wahrscheinlich beides.

Jedes Mal wenn ich einen Film aus der Rachtrilogie sehe, bin ich versucht zu sagen das ist der groteskeste Film der Reihe! Weil… so und so! Tatsächlich lässt sich das aber gar nicht so einfach festmachen, denn dazu ticken Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy und eben Lady Vengeance viel zu unterschiedlich. Natürlich finden sich Parallelen, dennoch achtet man viel mehr auf die Unterschiede, die sich zwischen den Filmen auftun. Und das ist das wirklich herausragende, an den Arbeiten von Park Chan-wook: Er nimmt sich ein einziges Hauptthema und kreiert daraus drei vollkommen andersartige Filme. Und doch erkennt man seine Handschrift. Immer und immer wieder. Aber genug der Schwafelei. [Film] Lady Vengeance (2005 KR) weiterlesen