Zumindest ein Kurzfilm soll es in dieser Woche noch sein, und was wäre da besser geeignet, als eines der frühesten Werke des Mediums Film überhaupt?
Die Reise des Menschen zum Mond. Heutzutage selbst in der Realität machbar. Im eigens etablierten Science-Fiction Genre ja sowieso. Aber wie war das damals? Damals?
Natürlich klingt es sehr viel lässiger, wenn man schreibt Le voyage dans la lune sei bereits geschlagene 113 Jahre alt. An das Alter hat nicht einmal mehr meine Urgroßmutter kratzten können. Nunja, zumindest ein bisschen. Aber darauf möchte ich ja gar nicht hinaus. Denn betrachtet es doch mal von der anderen Seite: Das Jahr 1895 gilt als die Geburtsstunde des Films selbst. Und neben den französischen Brüdern Lumière gilt auch Georges Méliès als großer Pionier des Mediums. Warum? Das fragt ihr euch nach diesem 15 minütigen Filmfest ganz sicher nicht mehr.
Sieben(!) Jahre hat das bewegte Bild, der Film selbst, quasi erst auf dem Buckel und Méliès gibt sich nicht zufrieden damit, nur „Arbeiter beim Verlassen der Fabrik“ zu filmen, oder wie ein Zug diagonal durch das Bild tuckelt.
Er spielt schon früh mit den Techniken des Films und treibt diese gekonnt auf die Spitze. Statt die Realität abzubilden, erschafft er sich mittles der Kamera seine eigene. Ob als Trickkünstler in kleinen Filmen die wie Zaubertricks anmuten, oder wie hier in ausufernden Fantasiegebilden, welche gar mit ihren unterschiedlichen Ebenen und Bühnenbildern spielen. Er erkennt schnell die narrativen Möglichkeiten des noch jungen Mediums und reizt diese zu so früher Stunde bereits völlig aus, geht zahlreiche Schritte weiter, als sich so mancher damals nur hätte träumen lassen.
Allein deshalb muss man schon den imaginären Hut vor dieser „Reise zum Mond“ ziehen. Ganz egal wie lächerlich es heute auch wirken mag wenn der Mann im Mond eine Rakete schluckt, die Menschen damals dürften verblüfft gewesen sein. Und ich bin es auch, in Anbetracht dieser rasenden Entwicklung einer noch in den Kinderschuhen steckenden Kunstform. Und welche Möglichkeiten das überhaupt erst eröffnen sollte… davon ganz zu schweigen.
Die Reise zum Mond [Le voyage dans la lune]
Jahr: 1902 FR
Laufzeit: ~15 Minuten
Regie: Georges Méliès
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Yep, ein toller Film, in dem unglaublich viel Einfallsreichtum steckt. Ich nehme an „Hugo Cabret“ kennst du?
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Jetzt spoiler hier doch nix, Mensch.^^
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Ich befürchte die Erwähnung des Spoilers ist nun ein größerer Spoiler als der Spoiler selbst… ;)
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Vielleicht liest sie das und denkst sich, wie doof wir doch sind, weil sie natürlich längst diesen wunderschönen Film gesehen hat. *lach*
Dein Kommentar hat es jetzt aber auch nicht besser gemacht.^^
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Das ist wohl wahr! Aufräumen bitte, liebe Schlopsi! :D
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Ich denke nur dass ich total verwirrt bin, weil ich das Gespräch von hinten verfolgt habe. 😅
Und nein, den ominösen Film habe ich leider(!) noch nicht gesehen. Aber dieser „Spoiler“ wurde bei uns in der Vorlesung sowieso schon breitgetreten. Jetzt kann der Film also noch warten… :p (das 3D soll ja phänomenal gut sein?)
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Habe ihn leider nicht in 3D gesehen… wenn du ihn in 3D siehst, berichte doch mal! :)
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3D wird leider eine Sache der Unmöglichkeit bleiben. Zumindest die nächsten paar Jahre noch. ;)
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„Hugo Cabret“ war tatsächlich einer der wenigen Filme, bei denen das 3D wirklich gut war, hat sich allein wegen den tollen Kamerafahrten gelohnt. Auch sonst sehr empfehlenswert, und tolle Musik von Howard Shore (musste bei „Die Reise zum Mond“ auch zuerst an „Hugo Cabret“ denken ;))
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Ich ärgere mich heute noch grün und blau, ihn im Kino verpasst zu haben. Die Sache mit dem Score glaube ich auch nur zu gern.
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Ich mag die Version mit der Musik von Air auch sehr sehr gerne.
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